Astigmatismus & Hornhautverkrümmung in Linz
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- Die Hornhaut
- Erkrankungen der Hornhaut
- Hornhauttransplantation
- Penetrierende Keratoplastik
- DALK („deep anterior lamellar Keratoplasty“)
- DSAEK („Descemet stripping automated endothelial Keratoplasty“)
- DMEK („Descemet Membrane endothelial Keratoplasty“)
- phototherapeutische Keratektomie (PTK)
- Collagen – Crosslinking
- Intracorneale Ringsegmente bzw. Ringe
- Amnionmembrantransplantation
Bereits seit Beginn seiner Ausbildung zum Augenchirurgen war die Augenlaser- und Hornhautchirurgie ein zentraler Bestandteil des Spektrums. Durch eine intensive Beschäftigung mit dieser Thematik und zahlreiche Hospitationen im In- und Ausland konnte er verschiedenste Techniken der Hornhautchirurgie erlernen und verfeinern. 2009 wurde Dr. Paul Jirak nach Abschluss seiner Facharztausbildung zum Leiter der Hornhautambulanz und des Refraktiven Laserzentrums an der Augenabteilung der Barmherzigen Brüder in Linz berufen. In dieser Zeit konnte er zahlreiche neue Behandlungsmethoden (u.a. UVA Crosslinking, PTK, DMEK) als einer der ersten Hornhautchirurgen Österreichs an der Augenabteilung etablieren.
Seit 2015 ist Dr. Paul Jirak als Consultant für Hornhautchirurgie an der Universitätsaugenklinik der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) tätig. Mit ca. 170 Hornhauttransplantationen (Stand 2018) pro Jahr ist er aktuell einer der frequenzstärksten Hornhautchirurgen Österreichs. Die Eingriffe werden sowohl am Keplerklinikum Linz (KUK), als auch in der Klinik Diakonissen Linz durchgeführt.
Die Hornhaut
Die Hornhaut (Cornea) ist das sog. „Fenster“ des Auges. Dieses durchsichtige Gewebe ist aus fünf (bzw. sechs – eine weitere Schicht wurde von Harminder Dua 2013 erstbeschrieben, deren Existenz gilt aber als umstritten) Schichten aufgebaut und besitzt eine Brechkraft von rund 43 Dioptrien. Die Dicke beträgt beim Menschen rund einen halben Millimeter, bei einem Durchmesser von rund 12 mm. Durch eine parallele Ausrichtung der Kollagenfasern, aus denen die Hornhaut überwiegend aufgebaut ist, ist die Klarheit und mechanische Stabilität gewährleistet. Für eine scharfe Abbildung der Umwelt auf die Netzhaut (dem „Film“ oder „Fotosensor“ des Auges) ist eine gesunde und klare Hornhaut von essentieller Bedeutung.
Die Hornhaut besitzt eine hohe Dichte an Nervenfasern, dafür keine Blutgefäße. Dementsprechend können bereits kleinste Veränderungen speziell an der Oberfläche der Hornhaut äußerst schmerzhaft sein.
Erkrankungen der Hornhaut
Obwohl die Hornhaut ein vergleichsweise kleines Organ ist, ist eine Vielzahl von Hornhauterkrankungen bekannt. Diese reichen von angeborenen Störungen (Dystrophien – z.B. Fuchs’sche Endotheldystrophie), Anomalien der Form (z.B. Keratokonus – „krankhafte“ asymmetrische Hornhautverkrümmung), Entzündungen (Bakterien, Pilze, (u.a. Herpes-)Viren), Geschwüren (Infektionen, aber auch durch Rheuma, mangelnden Lidschluß u.a.) über Verletzungen und Verätzungen bis hin zu Gewebsneubildungen.
In vielen Fällen kann eine medikamentöse Therapie die Beschwerden lindern oder vollständig heilen. Nicht selten kann es jedoch in der Folge zu einer Beeinträchtigung durch Narbenbildung kommen, oder es ist primär ein chirurgischer Eingriff erforderlich.
Hornhauttransplantation
Wenn eine konservative Therapie nicht mehr ausreicht, um die Sehschärfe wieder herzustellen, kann in vielen Fällen eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) die Situation verbessern. Hierbei wird das geschädigte Gewebe durch geeignetes Material eines Organspenders ersetzt. Dieses Gewebe wird von einem Hornhautspender entnommen und vor der Verwendung in einer sog. Hornhausbank (z.B. Rotes Kreuz Linz) aufbereitet und ggf. präpariert. Im Gegensatz zu vielen anderen Organtransplantationen ist aufgrund des Fehlens von Blutgefässen im Hornhautgewebe hier als notwendige Therapie zur Verhinderung einer Organabstossung eine lokale Therapie oft ausreichend.
Die erste erfolgreiche Keratoplastik beim Menschen wurde 1905 vom Österreicher Eduard Zirm in Olmütz / Mähren durchgeführt. Einem durch einen Verätzungsunfall erblindeter Tagelöhner wurde erfolgreich die Hornhaut eines verunglückten Jungen „eingepropft“, da mangels Mikroskop und tauglichem Nahtmaterial ein Vernähen der Hornhaut damals nicht möglich war.
Heutzutage unterscheidet man zwischen einer vollständigen sog. „penetrierenden“ Hornhautransplanation (pKP), bei der alle Schichten der Hornhaut ersetzt werden, von den schichtweisen „lamellären“ Keratoplastiken, wo isoliert nur eine oder mehrere Schichten ersetzt werden.
Penetrierende Keratoplastik
Sind alle Schichten von einer Hornhauterkrankung betroffen, so erfolgt ein kompletter Austausch aller Hornhautschichten. Hierzu werden sowohl bei Spender und Empfänger mittels eines sog. Trepans oder eines Lasers (Excimer- oder Femtosekundenlaser) runde Scheibchen ausgestanzt und anschließend mit einem dünnen Nylonfaden vernäht. Je nach Situation können hier entweder Einzelknopfnähte oder fortlaufende Nahttechniken zum Einsatz kommen. Die Nähte verbleiben rund ein Jahr im Auge und werden nach Erreichen einer ausreichenden Stabilität entfernt. Eine pKP erfolgt in der Regel in Vollnarkose und dauert ca. 45. min.
Da danach praktisch immer ein Hornhautastigmatismus vorhanden ist, erfolgt im Anschluss eine Versorgung mit Kontaktlinsen oder ein chirurgischer Ausgleich um eine gute Sehschärfe erreichen zu können.
DALK („deep anterior lamellar Keratoplasty“) – vordere tiefe lamelläre Keratoplastik
Bei diesem Verfahren werden selektiv die vorderen und mittleren Schichten der Hornhaut, insbesondere das sog. Stroma (Grundgewebe) entfernt und durch Spendergewebe ersetzt. Eine klassische Indikation stellen beispielsweise tiefe Narbenbildungen dar. Die Trennung der Gewebeschichten erfolgt durch eine Luftinjektion („Big Bubble“), anschließend wird das Gewebe ausgeschnitten und das Spendergewebe eingenäht. Da die inneren Gewebsschichten sehr empfindlich sind, ist manchmal ist eine Konversion in eine pKP erforderlich.
DSAEK („Descemet stripping automated endothelial Keratoplasty“) – hintere lamelläre Keratoplastik
Bei Erkrankungen der innersten Gewebsschicht (Endothel) erfolgt hier ein Austausch der innersten beiden Gewebsschichten durch eine dünne Spenderlamelle. Diese umfasst das Endothel, die Descemet’sche Membran und etwas Stroma. Es handelt sich bei dieser Operationstechnik um den Vorläufer der DMEK, die sich aufgrund der besseren postoperativen Ergebnisse letztendlich durchgesetzt hat.
DMEK („Descemet Membrane endothelial Keratoplasty“)
Ist das Endothel erkrankt oder beschädigt, (z.B. Fuchs’sche Endotheldystrophie, Cornea guttata, nach komplizierter OP des grauen Stars) kommt es in der Folge zu einer Schwellung und Eintrübung der Hornhaut. Dies führt zu einem deutlichen Abfall der Sehschärfe, oft auch unangenehmen Schmerzen.
Im Rahmen dieser OP erfolgt ein selektiver Austausch der innersten beiden Hornhautschichten, (Endothel und Descemet’sche Membran). Die Dicke der transplantierten Lamelle beträgt nur etwa 0,02 mm. Die vorher präparierte und eingefärbte Transplantatrolle wird nach Entfernung des erkrankten Gewebes durch einen kleinen Schnitt in das Auge eingebracht und vorsichtig ausgebreitet. Anschliessend wird das Transplantat mit einer Luftblase fixiert. Aufgrund der Empfindlichkeit des Transplantats und der Notwendigkeit, die OP ohne direkte Berührung des Transplantats durchzuführen („no touch“), ist dieses Verfahren herausfordernd, aber für den Patienten äusserst schonend. Eine Naht ist nicht erforderlich.
Neben der kurzen OP Dauer (rund 15 min.) und Heilungsphase, raschen Sehverbesserung und deutlich reduziertem Abstossungsrisiko profitieren die Patienten zusätzlich durch eine fehlende Astigmatismusinduktion (Hornhautverkrümmung).
Durch die außerordentlich hohe Fallzahl und die enge Zusammenarbeit mit der Hornhautbank des Roten Kreuzes in Linz ist eine bestmögliche Versorgung unserer Patienten gewährleistet.
Weitere hornhautchirurgische Eingriffe:
phototherapeutische Keratektomie (PTK)
Mit Hilfe unseres hochpräzisen Excimer – Lasers (Schwind Amaris 1050 RS) wird bei der PTK gezielt erkranktes oder getrübtes Hornhautgewebe schonend und schnell entfernt. Diese Methode kommt z.B. bei Wundheilungsstörungen, chronischen Verletzungen, oberflächlicher Narbenbildung oder Trübungen als Folge von Hornhauterkrankungen zum Einsatz. Die Behandlung ist praktisch berührungsfrei. Für ein paar Tage wird anschließend eine Verbandskontaktlinse eingesetzt, bis sich die Oberfläche stabilisiert hat.
Bei Patienten, die unter Keratokonus leiden, kann mittels eines Topographie – geführten Gewebsabtrages eine Regularisierung der Hornhautunregelmässigkeiten erreicht werden, was wiederum zu einer Verbesserung des Sehvermögens führen kann. Die Laserbehandlung erfolgt hier in Kombination mit einem UVA – Crosslinking der Hornhaut.
Collagen – Crosslinking (CXL, Kollagenquervernetzung)
Die Stabilität der Hornhaut wird durch ein gut quervernetztes Gerüst aus Kollagenfasern gewährleistet. Bei manchen Erkrankungen wie zum Beispiel dem Keratokonus oder der polluziden marginalen Degeneration (PMD) ist die Hornhaut durch einen Mangel an Quervernetzungen geschwächt, wodurch eine zunehmende Formveränderung im Sinne einer Vorwölbung und Ausbeulung entsteht. Dies führt zu einer stark verzerrten Abbildung.
Durch die UVA Crosslinking – Behandlung wird eine verstärkte Quervernetzung der Kollagenfasern in der Hornhaut erreicht, wodurch es zu einer Stabilisierung kommt. Die Behandlung erfolgt mittels Applikation von Riboflavin (Vitamin B2) und anschließender Bestrahlung mit UVA – Licht. Die kurze Behandlungsdauer und das sehr geringe Behandlungsrisiko führten zu einer raschen Verbreitung dieser Methode. Eine Rückbildung der bereits erfolgten Veränderungen ist mittels UVA Crosslinking nicht wirklich möglich, so dass diese Behandlung bereits idealerweise im Frühstadium der Erkrankungen zum Einsatz kommen sollte. Auch Kombinationsbehandlungen mit anderen Verfahren (PTK, Topo guided PRK, cornealen Ringsegmenten, Linsenchirurgie) sind möglich. Vor allem die Kombination mit Laserverfahren sind zukünftig vielversprechend.
Intracorneale Ringsegmente bzw. Ringe (Keraring, INTACS, CISIS, Ferrara – Ringe)
Bei Keratokonus oder pelluzider marginaler Degeneration können zum Ausgleich der Hornhautirregularitäten Ringe oder Ringsegmente in die Hornhaut implantiert werden. Zu diesem Zweck wird mit dem Femtosekundenlaser ein feiner Kanal oder eine Tasche präpariert. Anschließend erfolgt dann das Einsetzen der Implantate. Durch die hierdurch erreichte Abflachung und Regularisierung der Hornhaut, bessert sich das Sehvermögen. Eine vollständige Wiederherstellung der Sehschärfe ist mit dieser Methode aber in der Regel nicht möglich.
Amnionmembrantransplantation
Amnion – Transplantate kommen vor allem bei schlecht heilenden Wunden der Hornhaut, Verletzungen, chronischen Geschwüren, aber auch Verätzungen und Verbrennungen zum Einsatz. Die aus der Plazenta gewonnen Eihaut (Amnion) wirkt wie ein biologischer Verband. Insbesondere durch die entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften, sowie den hemmenden Einfluss auf die Narbenbildung können Amnionmembranen für eine schnelle Linderung der Beschwerden sorgen.
Die Membranen werden auf die Augenoberfläche aufgelegt und anschließend mit einer feinen Naht fixiert. Zur Stabilisierung wird meist auch noch eine Verbandskontaktlinse eingesetzt.
Unsere Leistungen
Von der augenärztliche Untersuchung bis zur Hornhauttransplantation, vom Brillenrezept bis zur Augenlaserkorrektur, vom einfachen Sehtest bis hin zu hochauflösenden bildgebenden Verfahren.
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Ihr Vorteil
Unsere Praxisräumlichkeiten und unser modernst ausgestatteter Augenlaser-OP befinden sich im Ordinationszentrum der Klinik Diakonissen Linz sowie in unmittelbarer Nähe des Kepler Universitätsklinikums. Unsere chirurgische Tätigkeit in beiden Kliniken und die daraus resultierenden Kooperationen ermöglichen eine einzigartige Versorgung unserer Patienten.